Hoi zäme
Ich bin wahrlich keine grosse Nähkünstlerin, kann auch nicht jahrelange Erfahrung aufweisen und vom exakten arbeiten bin ich meilenweit entfernt. Was ich nähe, soll cool aussehen und einigermassen korrekt verarbeitet sein.
Und da ich schon einige Bündchenhosen genäht habe und immer wieder gefragt werde wie das geht, zeig ich es euch wie ich das mache. Ich habe einfach meine Arbeitsschritte fotografiert. Zu meiner Verfügung steht eine Nähmaschine (Brother innov-is 900) und eine Overlock (Babylock imaginé). Die Overlock ist reiner Luxus; gerade in Verarbeitung von elastischen Stoffen. Es geht alles auch ohne. Ich bin sicher, dass man es viel besser, exakter und so nähen könnte. Hier einfach wie ich es mache.
Ich verwende einen normalen Hosenschnitt. Entweder du hast einen da wie zb. die Oona von Farbenmix oder du nimmst dir was aus dem Internet. Ich habe kurz recherchiert und die
hier gefunden (runterscrollen). Normalweise ist die Hinterhose breiter, damit der Po mehr Platz hat.
Dann passe ich den Schnitt meinen Bedürfnissen an. Das heisst: Ich begradige unten die Hosenbeine. Ausser jemand mag so Pumphosen, der lässt es ausgestellt. Ausserdem kürze ich oben und unten ein paar cm. Grad so wie es mir passt.
Tipp: Bei Nicky, Cord etc. auf den Lauf achten. Verkehrt zugeschnitten, wirkt die eine Seite heller als die andere.
Tipp2: Bei allen elastischen Stoffen darauf achten, dass man sie richtig herum schneidet. Also wegen der Elastizität. Die Hose muss in die Breite elastisch sein. (ja ja ... ist mir alles auch schon passiert, drum erwähn ich es)
Dann schneide ich die Bündchen zu. Beim zuschneiden einberechnen, dass man sie dann faltet. Also doppelt so hoch schneiden. In meinem Fall habe ich eine Hose gr. 92/98 und nehme 30 cm hoch (15 gefaltet) und 38-40 cm breit. Bei den Beinen: ca. 16 cm (8 cm gefaltet) hoch und 18 cm breit.
Dann zufalten, dass die schöne Seite innen ist:
Jeweils mit einem langen Stich und wenig Nahtzugabe (ich nehme 0.5cm) schliessen:
Hosenbeine rechts auf rechts aufeinander legen und erst die Innennähte (ohne Schritt) und dann die Aussennähte schliessen. Ich mache das mit der Overlock. Selbstverständlich kann man das auch mit einer normalen Nähmaschine.
Der nächste Schritt war für mich eine Offenbahrung. Darauf wäre ich alleine nie gekommen. Ein Hosenbein auf rechts drehen und in das andere Hosenbein hineinlegen:
Ich stecke mir die Teile jeweils fest. Die Nadeln steche ich aber ein paar cm vom Rand weg ein, damit sie mir nicht in die Maschine geraten. Bei meiner ersten Hose habe ich noch geheftet. Mittlerweile mach ich das nicht mehr, weil ich zu faul bin.
Nun die Schrittnaht nähen:
Das eine Bein wieder befreien, dann siehts so aus. Fast fertig!
Grad bei rutschigen Stoffen, korrigiere ich noch ein bisschen indem ich die Beinläge kontrolliere und sie nochmal schneide:
Zum einpassen der Bündchen markiere ich die Bündchen an 4 Stellen. Der Hosenbund hat durch die 4 Nähte sowieso schon eine Markierung. Auch hier stecke ich die 4 Stellen fest, allerdings weiter innen.
Merke: Die Naht auf den Rücken, dann weiss man grad wo hinten ist. Bei den Beinen die Naht innen.
Beim Hosenbein nehme ich erst 2 Stellen, dehne das Bündchen und stecke noch mal an 2 Stellen fest.
Dann alles nähen. Die Kunst liegt darin den Stoff soweit zu ziehen und trotzdem nachzuschieben :-)
Beim annähen der Bündchen liegt der Bündchenstoff auf.
Tadaaaa umdrehen, fertig!
Die Hose wächst ziemlich mit. Die Grösse 86 hatte kürzlich ein süsses, 4 jähriges Mädel an. Bei ihr waren sie dann einfach ein bisschen Hochwasser :-)
Verwenden kann man alle elastischen Stoffe. Eine Version hatte ich mal mit Jeans, einmal auch Cord. Da kann man auch noch etwas applizieren.
Viel Spass beim nachnähen. Bin natürlich auf euer Feedback gespannt!
Alles Liebe
Xenia